Projekt Asch
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Realisiert von Ascher Köhlern (Tschechien)
gemeinsam mit dem Geschichts- und Köhlerverein Mengersgereuth-Hämmern e.V.
Mitglieder des Europäischen Köhlervereins
[/vc_column_text][vc_column_text]Der Wirkungskreis des Geschichts- und Köhlervereins Mengersgereuth-Hämmern beschränkt sich nicht nur auf den Ort Mengersgereuth-Hämmern. Der Verein gewährt nach seinen Möglichkeiten im Rahmen des Europäischen Köhlervereins, gemäß seiner Satzung bei der Pflege von Brauchtum und Kultur auch dort wo es gewünscht und noch heute das Köhlerhandwerk in seiner ursprünglichen Form erhalten geblieben ist oder wieder neu belebt wird, eine entsprechende Unterstützung. In diesem Zusammenhang sind auch die Projekte im Mai 2016 im Ascher Bezirk (Grün und Schönbach) in Tschechien, die von Mitgliedern des Europäischen Köhlervereins realisiert wurden, zu sehen. Dort wurden erstmalig im Ascher Bezirk Erdmeiler nach Thüringer Art errichtet und betrieben. Das Besondere daran ist ihre Entfachung von unten.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/2″][vc_column_text]Kurzer Exkurs in die Geschichte der Köhlerei im Ascher Ländchen
Längst sind die Rauchsäulen der traditionellen Waldköhlerei im Ascher Wald verschwunden. Greifbar sind nur noch entsprechende Flurnamen und die Aufzeichnungen vom Bürgerschuldirektor und Heimatforscher aus Asch, Karl Alberti (1856-1953), die den Wald um 1600 beschreiben.
Aufgrund des Holzreichtums hatte das Holz in den höher gelegenen Teilen des südlichen und östlichen Teils des Vogtlandes im Mittelalter bis in die Neuzeit einen geringen Wert. Der Wald galt noch als Gemeineigentum aller Ortsbewohner. Jeder nahm sich, was er brauchte. „Selbst wenn man das Holz verschenken wollte, würde sich niemand zu einer Abnahme bereitfinden, weil die Abfuhr unmöglich wäre“, so der Voglsberger Rentmeister 1566. Waldstücke wurden als Zeidelweide oder Harzweide für die Pechgewinnung und zum „Aeschern“, zur Herstellung von Pottasche verpachtet. Teilweise wurden ganze Täler abgeholzt, und ebenfalls als Weideland verpachtet. Einen nicht unerheblichen Teil des Holzes verschlang das Kohlebrennen, einen wichtigen Erwerbszweig der Waldbewohner, denn der Hunger der Schmelzhütten, Hammerwerke und Schmieden nach Holzkohle, war kaum noch zu stillen. Da wird auch so mancher mit Holzkohlen beladener dreikarrige Kohlwagen das Ascher Ländchen verlassen haben.
Bekannt sind heute noch einige Meilerstellen im Ascher Bezirk, wie z. B. in Himmelreich, Wernersreuth, Neuberg, Elfhausen, Mähring, Krugsreuth, Thonbrunn oder Gottmannsgrün (siehe Karte). In Wernersreuth sind beispielsweise 1392 der Abbau und die Verarbeitung von Zinn und in Gottmannsgrün zwei Hammerwerke und ein Schmied aktenkundig belegt.
Erst im Jahr 2007 gelang es, auf Initiative von Ascher Köhlern, die Traditionspflege des Köhlerhandwerks wieder neu zu beleben. Und so kam es, dass im Mai 2016 zunächst in Grün und wenig später in Schönbach von Mitgliedern des Europäischen Köhlervereins aus Asch und Mengersgereuth-Hämmern auf Bitten der Kommunen und mit Unterstützung der Forstbehörde erstmals zwei Erdmeiler nach traditioneller Thüringer Art im Ascher Ländchen errichtet und betrieben werden konnten.[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/2″][vc_empty_space height=“45px“][vc_single_image image=“553″ img_size=“full“ add_caption=“yes“ alignment=“center“ style=“vc_box_outline“ onclick=“link_image“][vc_column_text]
Bekannte Meilerstellen im Bezirk Asch (blaue Ortskennzeichnung)
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Das Meilerprokjekt Grün
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Das Meilerprokjekt Schönbach
[/vc_column_text][vc_column_text]Von besonderer Bedeutung war das Meilerprojekt in Schönbach, denn diese Kommune beteiligte sich am Wettbewerb „Dorferneuerungspreis 2016“ der von der Europäischen ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung seit 1990 alle 2 Jahre ausgelobt wird.
Die Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung bildet eine Drehscheibe zwischen den nationalen und internationalen Ebenen auf den Gebieten gemeinschaftlicher Regional-, Umwelt-, Landesentwicklungs- und Agrarpolitik mit Sitz in St. Pölten, Niederösterreich. Zu seinen Mitgliedern zählen u. a. Staatsminister und Ministerialbeamte aus über 20 Ländern, darunter auch aus Sachsen, Thüringen und Tschechien.
Eines der Ziele der Dorferneuerung ist es, die Bevölkerung des ländlichen Raums, unter Berücksichtigung seiner spezifischen räumlichen und wirtschaftlichen Möglichkeiten bei der eigenständigen Gestaltung seiner Lebensumstände zu fördern und zu unterstützen, damit sich die ländliche Kultur von innen her aus dem geschichtlich Gewachsenen in zeitgemäßer Form entwickeln kann. Dabei ist eines der wichtigen Entscheidungskriterien das Wirken der ortsansässigen Vereine. Grund genug, um in Schönbach Tag und Zeitpunkt der Dorfbesichtigung durch die europäische Bewertungskommission mit der Meilerentfachung zu koordinieren. So trafen sich im 549 Einwohner zählenden Ort zwei europäische Gremien mit dem gleichen Ziel, und zwar um die ländliche Kultur und damit auch die Tradition des Köhlerhandwerks zu befördern. Die Zündstange war fast zu kurz, als die 8 Hände der internationalen Bewertungskommission, zusammen mit dem Bürgermeister von Schönbach den Meiler entfachten.[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]
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[/vc_column_text][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]
[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Am Wettbewerb „Europäischer Dorferneuerungspreis 2016“ nahmen 24 Dörfer aus 11 verschiedenen Staaten teil. Sieger war Fließ, in Tirol, Österreich. 6 Gemeinden erhielten den „Europäischen Dorferneuerungspreis 2016 für besondere Leistungen in einzelnen Bereichen der Dorfentwicklung“, darunter auch Schönberg. Eine Auszeichnung, an der die Köhler vom Europäischen Köhlerverein sicherlich auch ihren Anteil haben.
Kurt Jacob
Dieser Artikel entstand mit freundlicher Unterstützung von Frau Edeltraud Caranova, Asch.
Quellen:
- Europäische ARGE Landentwicklung und Dorferneuerung: Kurzportraid. Leitbild für die Landentwicklung und Dorferneuerung in Europa.
- Europäischen Dorferneuerungspreis 2016 – Beurteilungen
- Joh. Richard Rogler: Die Orts- und Flurnamen des Ascher Bezirks. Verlag Dr. B. Tins. München-Feldmoching. 1961.
- Karl Alberti: Beiträge zur Geschichte der Stadt Asch und des Ascher Bezirks. Band I. Bezirkslehrerverein. 1934.
- Statuten des Geschichts- und Köhlervereins Mengersgereuth-Hämmern und des Europäischen Köhlervereins.
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